Die grosse Runde der 25 Teilnehmenden im Saal des Kardinal König Hauses in Wien ist mir immer noch lebendig vor Augen. Mit 14 Ärzt/-innen und Psychotherapeuten, 7 Teilnehmende in pflegenden und sozialen Berufen sowie 4 Seelsorger/innen ist unser Lehrgang voll ausgebucht, eine stattliche und sehr engagierte Gruppe wie sie so vor uns sitzen. Ich gebe zu, wir sind schon ein wenig stolz und haben auch durchaus Respekt vor der grossen Gruppe. Mit dem Thema des eigenen spirituellen Weges legte es Wien als Wiege der Logotherapie und Existenzanalyse nach Frankl und Längle nahe, einen existenziellen Ansatz zu wählen und so führen uns Dorothee Bürgi und Susanne Pointner ein in den Ansatz von Alfried Längle. Mit den vier Grundmotivationen Daseinkönnen, Wertseinmmoegen, Selbstseindürfen, sinnvolles Wollen reflektieren wir Schritt für Schritt unser eigenes Leben. Besonders farbenfroh wird es, als wir uns von einem nicht enden wollenden Teppich aus Bildern und Symbolen ansprechen lassen, aus dem sich jede und jeder ein Zeichen auswählt und damit aus der eigenen spirituellen Reise erzählt. Auch die existenziellen Fragen aus dem beruflichen Alltag sind präsent. Wie von Hoffnung sprechen angesichts eines zu Ende gehenden Lebens? Wie ermöglichen wir den Menschen, die wir begleiten, sich immer wieder vom Leben selbst ansprechen zu lassen und nicht um das eigene ich zu kreisen? Welche Beziehung haben wir selbst zu unserer Existenz? Das waren für mich ganz spannende Perspektiven. Was wohl unsere Lehrgangsteilnehmenden besonders beschäftigt hat?